Reehans ist einer der ältesten Berghäuser Höfe. Im Salbuch wird bereits 1521/23 ein Hen am Rein und 1539/45 ein Hans am Rein genannt, 1522 auch das Haus Reinhans. Die Familiennamen wechseln mit den Generationen.
1755 wird ein Alexander Dickel genannt, der, aus Meiersch kommend, hier einheiratet. Zwei Generationen später bringt ein Johann Heinrich Breuer aus der Neuen Mühle seinen Nachnamen nach Reehans, als er Elisabeth Gertraud Dickel heiratet. Der Name „Breuer“ bleibt nun 6 Generationen im Haus. Es folgt nun „Henk“: Ernst Hermann Henk aus Raumland heiratet Gudrun Breuer. Ihre Tochter Carola Henk vermählt sich später mit Holger Hartmann, die die heutigen Eigentümer sind.
Reehans‘ heutiges Wohnhaus wurde im Jahre 1802 durch Johannes Christian Scheffel an dieser Stelle gebaut.
Wegen des Straßenbaus Anfang der 1960er Jahre wurde ein Teil des Grundstücks abgegeben, ein kleiner Stall und eine Scheune mussten weichen. Daraufhin wurde ein Nachbar-Grundstück mit „Suffis Haus“ (wurde später wegen Baufälligkeit abgerissen) erworben und ein neuer Stall mit Scheune angebaut. Etwa 15 Jahre später entstand dort u.a. die Dorf-Poststelle, die 17 Jahre lang im Hause blieb.
Der Hof wurde bis Mitte der 1970er Jahre immer bäuerlich genutzt, danach jedoch nur noch im Nebenerwerb.
Über 30 Jahre lang standen die Deckbullen für die Kuhhalter der Gemeinde bei Reehans im Stall. Die Haltung der Bullen war also für viele Jahre ein Zweig ihrer Landwirtschaft und bestimmte zu einem großen Teil den täglichen Arbeitsablauf auf dem Hof.
Auf der Giebelseite des alten Gebäudes sind noch die Inschriften des Zimmermanns erhalten:
Ist aufgeschlagen den 11ten Junii 1802
Ich hebe meine augen auf zu den Bergen Von welchen mir Hülfe kommt. Meine Hülfe kommt vom Herrn, der himmel und erde gemacht hat. Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen und der mich behütet
Wohl dem Der sich auf seinen gott, Recht kindlich kann verlassen Den mag gleich sünde Gott und Tod, und alle Teufel hassen, so bleibt er dennoch wohl vergnügt Wann er nur gott Zum freunde kriegt Herr Gott Regier und führ uns ale miteinander, groß und klein, Laß unsre aus und Eingänge gesegnet seyn
Zimmermeister ist gewesen, Johann Christian Scheffel, allhier in Berghausen, den 11tenJunii 1802. Der Segen des Herrn Machet Reich ohne Mühe. PROveRB am 10 Cap. Habe deine Lust An dem Herrn Der wird Der geben, was dein Hertz wünschet
Am Brustriegel steht:
Vor Mißgunst und Neid ist niemand befreit. Wenn ich hab Gottes Segen ist mir an Mißgunst nichts gelegen. Wer bauet an Wegen und Straßen, der muß Narren und Weise reden lassen. Dem einen ist es so recht der andere spricht nein, nein, so gefällt es mir nicht.
Fotos: Familie Henk