Aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten wird 1867 das Haus von Philipp Born neben dem Kirchhof (alte Haus-Nr. 5) versteigert. Erwerber ist ein gewisser Didam aus Oberkirchen. Philipp Born lebt aber mit Familie als Beisitzer weiterhin im Ort. Herr Didam veräußert seinen neu erworbenen Besitz bereits ein Jahr später an Johann Georg Linde aus dem alten Bäggasch-Haus zwischen Schmeeds und Künze, das später abgerissen wird. Philipp Borns Sohn Heinrich Born baut 1883 ein neues Haus am südlichen Dorfrand, nimmt aber seinen alten Hausnamen mit. In der nächsten Generation kommt durch die Heirat von Heinrich Fischer aus Posts mit Emilie Born der Name Fischer ins Haus. Ihre Tochter Luise heiratet Wilhelm Stremmel aus Aue. Der heutige Besitzer Richard Stremmel jr. ist der Enkel der beiden.
Ein paar Jahre nach dem Hausbau führt die neuerbaute Bahnlinie Erndtebrück-Raumland am Haus vorbei. Es war kein Zufall, dass in Keiwasch-Haus die erste Berghäuser Poststelle eingerichtet wurde (1949 bis 1955), denn der Zug hielt quasi vor der Haustür. Abends zwischen 17 und 18 Uhr wurde der Postsack mit den Briefen und Paketen zum Postwagen gebracht, der an den Personenzug nach Erndtebrück angekoppelt war. Geführt wurde die Poststelle zunächst von Richard Stremmel (Sohn von Luise und Wilhelm) und später von seiner Frau Erika. Sie waren übrigens auch zuständig für die Postzustellung in den Außenbezirken rechts der Eder (Lehmbach, Alte Mühle, Heisjes, Forstbach, Steeje).
Fotos: Familie Stremmel